Unternehmer sind Typen
Unternehmer sind Typen. Sagt man so. Aber gibt es eigentlich nur den einen Unternehmertypen? Noch immer treffe ich auf Menschen, die ein ziemlich antiquiertes Unternehmerbild haben: den aalglatten unsympathischen „Anzugtyp“, der es geil findet, seine Mitarbeiter auszubeuten. Natürlich gibt es auch solche Unternehmer. Nach meiner Erfahrung – und ich kenne wirklich sehr viele Unternehmer – sind die in der absoluten Minderheit. Außerdem liegt es in der Natur der Sache, dass wir eben zuerst an jene Unternehmer denken, die mehr in der Öffentlichkeit stehen. Aber auch da fällt auf, dass Carsten Maschmeyer, Wolfgang Grupp, Elon Musk und Richard Branson nicht sehr viel gemeinsam haben – abgesehen davon dass alle vier wesentlich mehr Geld haben als die meisten anderen Menschen, die oft nicht zwischen Unternehmern und Konzernmanagern unterscheiden.
Immerhin kann ich bestätigen, dass das Unternehmersein – zu dem man nicht geboren wird, sondern sich bewusst entscheidet – Persönlichkeitsmerkmale stärker ausprägen lässt.
Die folgende Tabelle fasst den Unternehmerbegriff sehr weit und umfasst sogar Leiter von Behörden, Gründer gemeinnütziger Organisationen und freiberuflich selbständige.
Selbständige verwandeln sich durch die Arbeit an ihrer Positionierung bereits zu Unternehmern, auch wenn sie weiterhin als Fachkraft (z.B. Architekt) tätig bleiben. Entscheidend ist, wie ernst und regelmäßig sie ihre unternehmerischen Aufgaben wahrnehmen. Sie profitieren davon, sowohl von „eigentlichen“ Unternehmern, als auch von Arbitrageuren und Investoren zu lernen. Letzteres deshalb, um die Aufgabe der Unternehmensnachfolge und das Denken eines von der eigenen Person unabhängigen Betriebes als Vermögensgegenstand zu erlernen.